Der saarländische Spitzensport – olympisches Feuer, das schon lange brennt
Zum Ende des Bergbaus an der Saar im Jahr 2012 wurde immer wieder betont, wie sehr die harte Arbeit in unserer Region die Menschen prägte. Wichtige Tugenden wie der Zusammenhalt und die Leistungsbereitschaft der Bergleute und Industriearbeiter waren und sind nicht nur unter Tage oder auf der Schicht zu spüren. Sie haben die Mentalität der Menschen an der Saargrundsätzlich bestimmt. Dies gilt auch für den Ehrgeiz, Anstrengung zu akzeptieren und Hindernisse zu überwinden. Bei vielen wirtschaftlichen und sportlichen Leistungen, die im Saarlanderbracht werden, ist dieser Ehrgeiz spürbar.
1. FC Saarbrücken
Zu Beginn der Fünfzigerjahre wird das damals unter französischer Kontrolle stehende Saarland eine eigenständige Sportnation. Der 1. FC Saarbrücken erarbeitete sich mit Siegen gegen Real Madrid und den AC Mailand den Ruf, eine der „interessantesten Mannschaften Europas“ zu sein. Bei seinem Debüt in der ersten deutschen Liga 1951/52 wurde der 1. FCS nach einem knappen 2:3 gegen den VfB Stuttgart auf Anhieb Vizemeister. Von 1950 bis 1956 gab es auch eine vielgeachtete Saar-Nationalmannschaft, die in der Qualifikationsrunde zur WM 1954 auf die DFB-Elf traf, die später durch das Wunder von Bern berühmt wurde.
Armin Hary
Auch Einzelsportler haben mit exzellenten Leistungen den Ruf des Saarlandes in die Welt getragen. Wie Armin Hary, der 1960 als erster Mensch die 100 Meter in 10,0 Sekunden lief. Erst nach dem zweiten Versuch gestanden ihm die Zeitnehmer in Zürich die Rekordzeit zu. Hary war einfach zu schnell für die Welt. Der Bergmannssohn aus Quierschied krönte seine Karriere im gleichen Jahr mit zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Rom.
Helga Bühler-Hoffmann
Über die Sportschule in ihrer Heimatstadt Saarbrücken machte Helga Hoffmann den großen Sprung in die weite Welt. Sie nahm dreimal an Olympischen Spielen teil: 1956 in Melbourne, 1960 in Rom und 1964 in Tokio. Im Weitsprung landete sie stets unter den ersten Zehn. Außerdem gewann sie zweimal EM-Bronze: im Fünfkampf 1962 sowie im Weitsprung 1966. Zwischen 1957 und 1966 sammelte sie unglaubliche 14 deutsche Titel, weshalb sie zweimal zur deutschen Sportlerin des Jahres gewählt wurde.
Klaus Steinbach
Große Bedeutung für den Sport hat auch Klaus Steinbach. Vom Ausnahmeschwimmer, der zahlreiche Titel sammelte, wandelte sich Steinbach zum engagierten Sportfunktionär. Von 1997 bis 2006 war er Präsidiumsmitglied des Nationalen Olympischen Komitees. Ab 2002 hatte er die Rolle des Präsidenten inne.
Jan Frodeno
Gerade, was die Olympischen Disziplinen anbelangt, hat das Saarland mit dem modernen Olympiastützpunkt in den letzten Jahren die Blicke auf sich gezogen. Auch mit Hilfe der herausragenden Betreuung an der Saar wurde Jan Frodeno 2008 in Peking Triathlon-Olympiasieger. Trotz langer Verletzungspause erreichte er nach großem Kampf bei den Olympischen Spielen in London 2012 als Sechster eine Top-Platzierung.
Andreas Waschburger
Der gebürtige Saarbrücker begann 2004 mit dem Freiwasserschwimmen. Nach mehreren Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene war 2012 das bislang erfolgreichste Jahr des Polizeikommissar-Anwärters: Wenige Wochen nach dem starken achten Platz über 10 km bei den Olympischen Spielen in London wurde er Vize-Europameister sowohl über 5 km als auch über 10 km und gewann mit den deutschen Kollegen Bronze im Team-Wettbewerb.